Einladung zum Vortrag über Parkraummanagement
Das Bündnis Mobilitätswende lädt am 27. Juni um 18:00 Uhr zu einem informativen Vortrag von Lukas Hartmann, Bürgermeister in Landau/Pfalz ins Brenzhaus ein. Thema ist, wie ein sinnvolles Parkraummanagement eine Stadt zum Positiven verändert.
Das Parken im öffentlichen Raum, auch als “ruhender Verkehr” bezeichnet, wird immer mehr zum Problem auf unseren Straßen. Rücksichtsloses Parken, z. B. im Kreuzungsbereich (siehe Foto links), gefährdet nicht nur uns Radfahrende und andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch Fußgänger und v. a. auch Kinder. Schulwege werden unübersichtlich und unsicher.
In Steinbach haben parkende Auto's sogar einen Feuerwehreinsatz behindert. Die Einsatzkräfte mussten auf Grund der Falschparker ihre Ausrüstung zum Einsatzort schleppen. Zum Glück ging es nicht um Menschenleben, sondern “nur” um eine Katze (Nachzulesen im Haller Tagblatt vom 03. Mai 2025).
Im aktuellen Mobilitätskonzept der Stadt Schwäbisch Hall ist als eine Maßnahme bereits die “Verbesserte Organisation des Parkens, Überprüfung und Anpassung der Parkraumbewirtschaftung” benannt.
Unseren für diesen Abend geplanten RadlerTreff verschieben wir deshalb um einen Monat auf den 25. Juli, damit alle Interessierten den Vortrag von Bürgermeister Hartmann über die Erfahrungen in seiner Stadt Landau/Pfalz persönlich anhören können.
Lukas Hartmann, Bürgermeister in Landau / Pfalz
spricht zum Thema „Parkraummanagement“
am Freitag, 27. Juni 2025 um 18:00 im Brenzhaus
Hier die Ankündigung des Veranstalters:
Seit einem Jahr gibt es für Hall das Mobilitätsgutachten: „Gemeinsam mobiler“.
Ein wesentlicher Bereich wurde dabei fast gar nicht beleuchtet: der ruhende Verkehr. Damit ist vor allem das Parken am Straßenrand gemeint.
Andere Nutzer des öffentlichen Raumes, wie Marktbeschicker oder Betreiber von Straßencafés, müssen für den Platz Gebühren bezahlen. Warum nicht auch Autobesitzer?
Die Gemeinde ist verpflichtet, diese Plätze zu erstellen, zu reinigen und in Stand zu halten. Das kostet im Jahr zwischen 200.- und 700.-€ pro Stellplatz. Bei ungefähr 27.000 zugelassenen PKW in Schwäbisch Hall kann man die Belastung des Haushalts leicht errechnen.
Derartige Überlegungen sind die Basis des Parkraum-Managements, das der Gemeinderat beschließen kann, wie es in vielen Städten schon geschehen ist.
Dabei stehen den Kommunen im Rahmen eines aktiven Parkraummanagements, das insbesondere Parkraumplanung, Parkraumgestaltung, Parkraumbewirtschaftung und Parkraumüberwachung umfasst, vielfältige Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Durch ein kluges Parkraummanagement, beispielsweise die Reduzierung der Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum oder eine angemessene, gestaffelte Bepreisung von Parkraum, kann der Parksuch- und der Gesamt-Kfz-Verkehr deutlich reduziert und die Verkehrssicherheit erhöht werden. Parkraummanagement trägt so wesentlich zu einer Attraktivitätssteigerung der Innenstadt und einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.
In Landau in der Pfalz, einer Stadt vergleichbar mit Schwäbisch Hall, sind dazu schon einige Schritte umgesetzt. Statt auf der Straße stehen die vielen Autos inzwischen wieder in der Garage. Durch weniger parkende Autos sind Straßen übersichtlicher und weniger gefährlich - auch und gerade für Kinder. Die Park-Einnahmen stehen vollständig der Stadt zu und werden in Landau großenteils für die Verbesserung des ÖPNV genutzt. Das Angebot konnte so vor allem in den Randzeiten immer weiter verbessert werden. Auch für Autobesitzer. Das macht manchen (Zweit-)Wagen überflüssig.
In Hall dagegen ist der Betrieb der Tiefgaragen und der wenigen kostenpflichtigen Parkplätze stark defizitär mit ca. 2 Mio. € Verlust pro Jahr, weil Tausende öffentliche Parkplätze kostenlos benutzt werden können, die mit jährlich (mind.) 200 € subventioniert werden.
Wie ein Parkraum-Konzept aussehen kann und welche Erfahrungen damit gemacht worden sind, das kann am besten der Bürgermeister erklären, der dieses System in Landau eingeführt hat. Ebenso schildert er die vielen Vorteile dieses Systems.
Ohne Parkraummanagement, so viele Verkehrswissenschaftler, ist eine Verkehrswende nicht umsetzbar. Und die hat der Haller Gemeinderat mit dem Mobilitätskonzept ja bereits beschlossen.