Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Schwäbisch Hall

Fahrradförderung stärkt den lokalen Einzelhandel

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass in den Innenstädten Fußgänger und Radfahrer mehr Umsatz bringen, als Autofahrer.

Auch wir sind der Meinung, dass Radverkehrsförderung den lokalen Handel in Schwäbisch Hall stärken kann.

Mehrere Studien zeigen, dass die Förderung von Rad- und Fußverkehr und die gleichzeitige Reduzierung des Autoverkehrs in Innenstädten nicht zu Umsatzeinbußen führt, sondern den Einzelhandel oft sogar stärkt. Zwar geben Autofahrende pro Besuch mehr Geld aus, doch Radfahrende und Fußgänger kommen häufiger und sorgen dadurch insgesamt für höhere Umsätze.

Für Schwäbisch Hall mit seiner historischen Altstadt und begrenzten Verkehrs- und Parkflächen ist die Botschaft klar: Radverkehrsförderung und Verkehrsberuhigung können den lokalen Handel stärken, wenn gleichzeitig sichere Rad- und Fußwege (und ein attraktiver ÖPNV) geschaffen werden. Händler profitieren von höherer Kundenfrequenz und einer lebendigeren Innenstadt.

  • Rad- und Fußverkehr steigern die Besuchsfrequenz und das bedeutet mehr Umsatz.
  • Verkehrsberuhigung schafft attraktive Stadträume und fördert die Aufenthaltsqualität und somit letztendlich auch den Konsum.
  • Gute Erreichbarkeit - auch ohne Auto - ist mitentscheidend für den Geschäftserfolg.
  • Die Bedeutung von Parkplätzen und Parkgebühren wird oft überschätzt. Autofahrende sollten nicht die alleinige Zielgruppe der Händler und Gastronomen sein. 
 Studien zum Thema Radverkehrsförderung und Einzelhandel
Thema Radverkehrsförderung und Einzelhandel © ADFC

Studienlage im Überblick

  • Metastudie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu, 2025): Verkehrsberuhigte Städte schaden dem Einzelhandel nicht. Im Gegenteil: Attraktive öffentliche Räume ziehen Menschen an, verlängern die Aufenthaltsdauer und steigern die Umsätze. Entscheidend ist die Erreichbarkeit der Geschäfte ohne Auto.
  • Studie des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit (RIFS, Berlin, 2021): In zwei Berliner Einkaufsstraßen kamen 93 % der Kund:innen ohne Auto. Diese sorgten für 91 % der Umsätze. Händler überschätzten den Anteil der Autofahrenden deutlich.
  • Studie der Fachhochschule Erfurt (2019): Autofahrende geben pro Einkauf mehr aus, besuchen die Innenstadt aber seltener. Radfahrende, Fußgänger:innen und ÖPNV-Nutzende kommen häufiger, sodass ihr Jahresumsatzhöher ist.

Laut einer aktuellen Studie des ECF (Europäischer Radfahrer-Verband) sind Rad fahrende Kunden gute Kunden, denn:

  • gut ausgebildete und einkommensstarke Bevölkerungsteile nutzen das Fahrrad als Verkehrsmittel überproportional
  • sie kaufen häufiger in Wohnortnähe ein
  • sie kommen aufgrund der begrenzten Transportkapazität häufiger
  • sie brauchen weniger Parkfläche, was den Autonutzern entgegenkommt
  • Rad- und Fußverkehr belebt Standorte und lädt zum Verweilen ein

Die Händler in den Innenstädten leiden, aber das liegt vor allem auch am Onlinehandel. Heutzutage gehen die Menschen in die Stadt, um etwas zu erleben, und dabei kaufen sie etwas ein und nutzen die gastronomischen Angebote. Radfahrende sind gute Kunden und wollen bequem und stressfrei einkaufen, denn neben Angebotsqualität und Service ist die Erreichbarkeit ein Hauptkriterium für Erfolg im Handel.

Bei Standortüberlegungen werden Fahrradfahrer bislang häufig nur unzureichend bedacht. Ein Fehler, denn heute sind immer mehr Kunden multimodal, d. h. sie treffen die Auswahl des Verkehrsmittels situationsbezogen, entsprechend ihren aktuellen Bedürfnissen.

Grundsätzlich wächst die Bedeutung des Radverkehrs als schnelle, flexible, gesunde, günstige und letztlich auch umweltfreundliche Art der Mobilität.

Weitere ausführliche Informationen befinden sich auf der Homepage das Bundesverbandes des ADFC.  


https://sha.adfc.de/neuigkeit/fahrradfoerderung-staerkt-den-lokalen-einzelhandel

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