Radverkehr Schwäbisch Hall

Radverkehrskonzept Innendstadt © Dieter Wolfarth

Radverkehrsführung in der Innenstadt - unser Vorschlag

Die Innenstadt zu durchqueren ist abenteuerlich.

Lesen Sie hier, wie die Stadt Schwäbisch Hall die Situation für Radfahrende verbessern könnte.

Die wunderschöne Altstadt von Schwäbisch Hall entfaltet ihren Charme vor allem durch die alten Gebäude, die engen Gassen und die attraktiven Angebote der Händler und Gastronomen. Die Vorteile der kurzen Wege innerhalb der City resultieren aus den Nachteilen der Haller Topographie.

Aus diesem Grund birgt die Verteilung der (knappen) Verkehrsflächen auf Fußgänger, Radfahrer und motorisierte Fahrzeuge ein fast schon natürliches Konfliktpotential. In den vergangenen Jahrzehnten hatte das Auto immer Vorrang. Es gibt in der Stadt mehr Parkflächen für KFZ, als Abstellanlagen für Fahrräder und Sitzbänke für Fußgänger zusammengerechnet.

Rad Fahrende müssen sich in Hall immer den Platz mit Fußgängern oder Autos teilen, was natürlich auch zu Konflikten führen kann. Wir vom Haller ADFC haben Vorschläge erarbeitet, wie die bestehende Verkehrsfläche in der Innenstadt ohne große Baumaßnahmen gerechter zwischen den drei Nutzergruppen aufgeteilt und gleichzeitig die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhrt werden kann.

 

Unser Vorschlag auf einen Blick

einfach mal reinzoomen ...

Von Osten her kommend, sollte vor dem Säumarkt die Zufahrt in die Innenstadt nur noch für den Anliegerverkehr, nicht aber für Parksuchverkehr, Stadtrunden und Autoposer freigegeben werden. Die Zufahrt zum Haalplatz wäre somit nur noch über die Salinenstraße möglich.

Marktstraße, Hafenmarkt, Haalstraße und Im Haal könnten zu Fahrradstraßen umgewidmet werden, bei denen der Radverkehr Vorrang vor dem KFZ-Verkehr hat. Am besten wäre, diese Straßen zusätzlich auf Tempo 20 zu beschränken. Somit würde ein verkehrsberuhigter Ring um die bestehende Fußgängerzone geschaffen werden, der frei vom Auto-Durchgangsverkehr ist und Platz für ein paar Sitzgelegenheiten, etwas Grün und die noch zwingend notwendigen Anwohnerparkplätze hätte.

Die genannten Straßen könnten für den Radverkehr in beide Richtungen (also auch bergauf) geöffnet werden, was die Fußgängerzone vom (Durchgangs-)Radverkehr entlasten würde. Mehr Qualität für den Fußverkehr und schnellerer Radverkehr sind der Vorteil.  Evtl. müsste man an einer oder zwei Stellen in Richtung Untere Herrengasse rechts den Bordstein absenken, dass Radfahrer nach rechts ausweichen könnten bei Gegenverkehr.

Ampel umnutzen
Grün für Busse und Fahrräder © ADFC Schwäbisch Hall

Eine Ampel für zwei Verkehrsmittel

Eine echte Verbesserung der Radverkehrs könnte auch dadurch erreicht werden, dass die Straße Am Schuppach bergab auch für Radfahrer freigegeben würde, wenn die Busampel auf "grün" steht. Nur bei "rot" müssten Radfahrende über den Umweg Gymnasiumstraße, Am Säumarkt und Marktstraße in die Stadt fahren.

Um zügig und sicher die Innenstadt von West nach Ost (und natürlich auch umgekehrt) zu durchqueren, sollte der Radverkehr über den Spitalbach geleitet werden. Bergauf kann der Radverkehr nicht über den Schuppach geführt werden, sondern sollte über die Marktstraße, Am Säumarkt und Gymnasiumstraße bis zum Holzmarkt geführt werden. Dazu müssten die Straßen Am Säumarkt und die Gymnasiumstraße für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet werden.

Einbahnstraße für Fahrräder in Gegenrichtung öffnen

Die Straße Am Säumarkt und die Gymnasiumstraße sollten für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet werden. Somit kann die Strecke von der Marktstraße hoch zum Holzmarkt mit relativ geringer Steigung überwunden werden.

Es muss nur entsprechend beschildert und evtl. auf den einen oder anderen KFZ-Parkplatz verzichtet werden.

Um die Innenstadt in Nord-Süd-Richtung zu durchqueren, sollte auf der Unterlimpurger Straße bergauf ein (geschützter) Radfahrstreifen markiert werden. Ab der AOK bis zur Wendeplatte an der Einfahrt ins Parkhaus sollte die Unterlimpurger Straße ebenfalls zur Fahrradstraße umgewidmet werden. Über die Untere Herrengasse, Hafenmarkt, Marktstraße und Gelbinger Gasse kann der Radverkehr in Richtung Norden (Diak/Gelbingen etc.) weitergeführt werden.

Eine Route über die Obere Herrengasse und den Marktplatz ist nicht ganzjährig befahrbar (Freilichtspiele, Wochen- und Weihnachtsmarkt) und fällt somit aus der Betrachtung. Vorteil der Route über Untere Herrengasse und Hafenmarkt ist auch, dass Radurlauber und -urlauberinnen an der Tourist-Information vorbei geführt werden. Schön wäre, wenn am Hafenmarkt ausreichende, sichere und überdachte Radabstellanlagen montiert würden.

Hauptroute Veloroute 1 (Ost-West-Verbindung, HR 1):
Stuttgarter Straße, Heimbacher Gasse, Am Spitalbach (nicht mehr Fußgängerzone, sonder Bus- und Radspur) – Marktstraße – Am Säumarkt - Gymnasiumstraße (geöffnet für Radverkehr) – Holzmarkt – Crailsheimer Straße

Hauptroute Veloroute 2 (Nord-Süd-Verbindung, HR 2):
Unterlimpurger Straße – Untere Herrengasse (Fußgängerzone) – Hafenmarkt – Marktstraße –Gelbinger Gasse – Unterführung Friedhofsdreieck

Nebenroute City-Route:
Haalstraße - Im Haal- Salinenstraße - ZOB -Unterführung Friedhofsdreieck

(Stand: 27.04.2022)

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Der…

https://sha.adfc.de/artikel/radverkehrsfuehrung-in-der-innenstadt-unser-vorschlag

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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