Radverkehrsführung in der Innenstadt - unser Vorschlag
Die Innenstadt zu durchqueren ist abenteuerlich.
Lesen Sie hier, wie die Stadt Schwäbisch Hall die Situation für Radfahrende verbessern könnte.
Die wunderschöne Altstadt von Schwäbisch Hall entfaltet ihren Charme vor allem durch die alten Gebäude, die engen Gassen und die attraktiven Angebote der Händler und Gastronomen. Die Vorteile der kurzen Wege innerhalb der City resultieren aus den Nachteilen der Haller Topographie.
Aus diesem Grund birgt die Verteilung der (knappen) Verkehrsflächen auf Fußgänger, Radfahrer und motorisierte Fahrzeuge ein fast schon natürliches Konfliktpotential. In den vergangenen Jahrzehnten hatte das Auto immer Vorrang. Es gibt in der Stadt mehr Parkflächen für KFZ, als Abstellanlagen für Fahrräder und Sitzbänke für Fußgänger zusammengerechnet.
Rad Fahrende müssen sich in Hall immer den Platz mit Fußgängern oder Autos teilen, was natürlich auch zu Konflikten führen kann. Wir vom Haller ADFC haben Vorschläge erarbeitet, wie die bestehende Verkehrsfläche in der Innenstadt ohne große Baumaßnahmen gerechter zwischen den drei Nutzergruppen aufgeteilt und gleichzeitig die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhrt werden kann.
Von Osten her kommend, sollte vor dem Säumarkt die Zufahrt in die Innenstadt nur noch für den Anliegerverkehr, nicht aber für Parksuchverkehr, Stadtrunden und Autoposer freigegeben werden. Die Zufahrt zum Haalplatz wäre somit nur noch über die Salinenstraße möglich.
Marktstraße, Hafenmarkt, Haalstraße und Im Haal könnten zu Fahrradstraßen umgewidmet werden, bei denen der Radverkehr Vorrang vor dem KFZ-Verkehr hat. Am besten wäre, diese Straßen zusätzlich auf Tempo 20 zu beschränken. Somit würde ein verkehrsberuhigter Ring um die bestehende Fußgängerzone geschaffen werden, der frei vom Auto-Durchgangsverkehr ist und Platz für ein paar Sitzgelegenheiten, etwas Grün und die noch zwingend notwendigen Anwohnerparkplätze hätte.
Die genannten Straßen könnten für den Radverkehr in beide Richtungen (also auch bergauf) geöffnet werden, was die Fußgängerzone vom (Durchgangs-)Radverkehr entlasten würde. Mehr Qualität für den Fußverkehr und schnellerer Radverkehr sind der Vorteil. Evtl. müsste man an einer oder zwei Stellen in Richtung Untere Herrengasse rechts den Bordstein absenken, dass Radfahrer nach rechts ausweichen könnten bei Gegenverkehr.
Eine Ampel für zwei Verkehrsmittel
Eine echte Verbesserung der Radverkehrs könnte auch dadurch erreicht werden, dass die Straße Am Schuppach bergab auch für Radfahrer freigegeben würde, wenn die Busampel auf "grün" steht. Nur bei "rot" müssten Radfahrende über den Umweg Gymnasiumstraße, Am Säumarkt und Marktstraße in die Stadt fahren.
Um zügig und sicher die Innenstadt von West nach Ost (und natürlich auch umgekehrt) zu durchqueren, sollte der Radverkehr über den Spitalbach geleitet werden. Bergauf kann der Radverkehr nicht über den Schuppach geführt werden, sondern sollte über die Marktstraße, Am Säumarkt und Gymnasiumstraße bis zum Holzmarkt geführt werden. Dazu müssten die Straßen Am Säumarkt und die Gymnasiumstraße für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet werden.
Einbahnstraße für Fahrräder in Gegenrichtung öffnen
Die Straße Am Säumarkt und die Gymnasiumstraße sollten für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet werden. Somit kann die Strecke von der Marktstraße hoch zum Holzmarkt mit relativ geringer Steigung überwunden werden.
Es muss nur entsprechend beschildert und evtl. auf den einen oder anderen KFZ-Parkplatz verzichtet werden.
Um die Innenstadt in Nord-Süd-Richtung zu durchqueren, sollte auf der Unterlimpurger Straße bergauf ein (geschützter) Radfahrstreifen markiert werden. Ab der AOK bis zur Wendeplatte an der Einfahrt ins Parkhaus sollte die Unterlimpurger Straße ebenfalls zur Fahrradstraße umgewidmet werden. Über die Untere Herrengasse, Hafenmarkt, Marktstraße und Gelbinger Gasse kann der Radverkehr in Richtung Norden (Diak/Gelbingen etc.) weitergeführt werden.
Eine Route über die Obere Herrengasse und den Marktplatz ist nicht ganzjährig befahrbar (Freilichtspiele, Wochen- und Weihnachtsmarkt) und fällt somit aus der Betrachtung. Vorteil der Route über Untere Herrengasse und Hafenmarkt ist auch, dass Radurlauber und -urlauberinnen an der Tourist-Information vorbei geführt werden. Schön wäre, wenn am Hafenmarkt ausreichende, sichere und überdachte Radabstellanlagen montiert würden.
Hauptroute Veloroute 1 (Ost-West-Verbindung, HR 1):
Stuttgarter Straße, Heimbacher Gasse, Am Spitalbach (nicht mehr Fußgängerzone, sonder Bus- und Radspur) – Marktstraße – Am Säumarkt - Gymnasiumstraße (geöffnet für Radverkehr) – Holzmarkt – Crailsheimer Straße
Hauptroute Veloroute 2 (Nord-Süd-Verbindung, HR 2):
Unterlimpurger Straße – Untere Herrengasse (Fußgängerzone) – Hafenmarkt – Marktstraße –Gelbinger Gasse – Unterführung Friedhofsdreieck
Nebenroute City-Route:
Haalstraße - Im Haal- Salinenstraße - ZOB -Unterführung Friedhofsdreieck
(Stand: 27.04.2022)